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Kantiger Verteidiger: Milan Fukal (rechts, gegen Bremens Ailton) hat von 2000 bis 2006 für den HSV und dann Mönchengladbach in der Bundesliga gespielt. Ab der neuen Saison ist er bei Union Esternberg zu bewundern.  − Foto: imago
 

Kantiger Verteidiger: Milan Fukal (rechts, gegen Bremens Ailton) hat von 2000 bis 2006 für den HSV und dann Mönchengladbach in der Bundesliga gespielt. Ab der neuen Saison ist er bei Union Esternberg zu bewundern.  − Foto: imago

 

Einen handfesten Transfer-Kracher hat der oberösterreichische West-Landesligist Union Esternberg gelandet: Der Traditionsklub sicherte sich die Dienste des 19-maligen tschechischen Nationalspielers Milan Fukal (38), der von 2000 bis 2006 auch 109 Bundesliga-Partien für den Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach bestritten hat.

 

"Wir haben eine ganz junge Truppe, die zu zwei Dritteln aus eigenen Nachwuchsspielern besteht. Daher waren wir auf der Suche nach einem erfahrenen Akteur für die Abwehr, der unsere Burschen im Spiel dirigieren kann", erklärt Abteilungsleiter Franz Wallner. Beim ersten Training am Montag ließ Fukal schon mal seine Klasse aufblitzen. "Er ist nach wie vor topfit, ging gleich auf unsere Jungen zu und hat sich hervorragend eingeführt", sagt Wallner stolz.

Der Sektionschef weist aber gleich alle Gerüchte zurück, wonach sich die Esternberger finanziell weit aus dem Fenster lehnen mussten, um diesen Transfer zu stemmen: "Das könnten wir gar nicht. Unser größter Sponsor ist das eigene Zeltfest, wir haben nicht die Mittel, um übermäßige Gehälter zu zahlen. Milan Fukal spielt zu vernünftigen Konditionen." Der 38-Jährige betreibt in seinem Heimatort Jablonec ein Lokal und wird jeweils einen oder zwei Tage vor den Punktspielen (Auftakt am 17. August) anreisen. Der 1,88 Meter große Abwehr-Hüne ging aus dem FK Jablonec hervor und kam nach der EM 2000 über Sparta Prag in die Bundesliga. 2006 ging er zurück nach Jablonec, ehe er von 2008 bis 2011 nochmals den Sprung in die österreichische Bundesliga zum Kapfenberger SV wagte. Seitdem war er beim tschechischen Erstligisten Hradec Kralove unter Vertrag.

Der Kontakt zum Starkicker kam kurios zustande. Konrad Kropfmüller, langjähriger Coach bei Union Esternberg, fragte bei seinem Arbeitskollegen Tobias Dobler – Fußballer mit tschechischen Wurzeln beim FC Ruderting und VfB Passau, derzeit beim SV Freinberg aktiv – an, ob er Vermittler für tschechische Fußballer kenne. Doblers Bruder Christian wiederum, früher Physiotherapeut beim 1.FC Passau, schaltete mit dem 33-maligen Nationalspieler Jiri Novotny (Sparta Prag, Rubin Kasan) einen guten Bekannten ein. Novotny und Milan Fukal verbindet eine langjährige Freundschaft, die Gespräche mit den Esternbergern wurden eingefädelt, der Deal alsbald perfekt.

Fukal soll bei den von Josef Hamedinger gecoachten Esternbergern, die schon seit 35 Jahren mindestens auf Landesliga-Niveau spielen, zusammen mit Urgestein Thomas Kropfmüller das zentrale Abwehrduo bilden, hier den Laden dicht machen und gemeinsam mit dem zweiten Legionär, Vaclav Mrkvicka, die "jungen Wilden" führen. Ein Platz unter den ersten Sechs wird angepeilt, im Vorjahr sprang dank einer starken Rückrunde noch Rang 8 heraus.